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INFO

Was ist ein Balkonkraftwerk und wie funktioniert es?

Bei einem Balkonkraftwerk handelt es sich um eine kleine Photovoltaikanlage, die Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandelt, den ein Privathaushalt direkt verbrauchen kann. 

Prinzipiell können Privatpersonen ein Balkonkraftwerk sowohl am Balkon als auch an einer Terrasse, auf einer Garage, Gartenhaus oder Fassade anbringen beziehungsweise anbringen lassen. Ebenso besteht die Möglichkeit, entsprechende Photovoltaiksysteme frei aufzustellen.

Seit Mai 2018 erlaubt der Gesetzgeber die Montage beziehungsweise Nutzung der kleinen Photovoltaikanlagen.


Der Aufbau eines Balkonkraftwerks

Ein Balkonkraftwerk setzt sich aus wenigen Komponenten zusammen: einem oder mehreren Solarmodulen, welche für die Stromerzeugung verantwortlich sind, und einem integrierten Micro-Wechselrichter, der den generierten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Über einen Schuko-Stecker werden die Mini-Kraftwerke mit dem Hausstromkreis verbunden. Zur Befestigung wird je nach Installationsort ein entsprechendes Montagesystem benötigt, um die Solarmodule sicher anzubringen.

Für gewöhnlich eignet sich die technische Ausstattung eines Balkonkraftwerks nicht dafür, Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Erzeugt ein Haushalt mehr Energie, als er verbraucht, bietet sich ein Modell mit einem Akku an. Dieser speichert den produzierten Strom, sodass er bei Bedarf bereitsteht.

Überschüssiger Strom, der nicht im Speicher zwischengespeichert und auch nicht direkt verbraucht wird, gelangt in das öffentliche Netz ohne jegliche Einspeisevergütung.


Wie hoch darf die maximale Leistung eines Balkonkraftwerks sein?

Nach Paragraph 19 Absatz 3 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) muss ein Anschlussnehmer beziehungsweise -nutzer „durch geeignete Maßnahmen sicherstellen, dass von seiner Eigenanlage keine schädlichen Rückwirkungen in das Elektrizitätsversorgungsnetz möglich sind“. Daher wurde eine Leistung von 600 Watt als Obergrenze für eine normgerechte Elektroinstallation ohne die Hilfe eines Fachmanns definiert. Diese 600W sind mit 2 Solarmodulen und einem Micro-Wechselrichter möglich.


Voraussetzungen für ein Balkonkraftwerk

Netzbetreiber akzeptieren meistens ein Mini-Kraftwerk nur dann, wenn ein Zähler mit Rücklaufsperre (auch als Zweirichtungszähler bekannt) vorhanden ist. Bei den älteren Ferraris-Zählern besteht nämlich die Möglichkeit, dass diese sich rückwärts drehen, wenn das Balkonkraftwerk Strom einspeist. Allerdings zeigen sich Netzbetreiber in vielen Fällen kooperativ und tauschen den Zähler ohne hohe Zusatzkosten aus.


Die Vor- und Nachteile eines Balkonkraftwerks

Der wesentliche Vorteil eines Balkonkraftwerks ist, dass Verbraucher weniger Strom von einem Energielieferanten beziehen müssen, was zur Folge hat, dass die Stromrechnung niedriger ausfällt. Darüber sind die Betreiber einer solchen Anlage unabhängiger gegenüber steigenden Strompreisen, die aktuell bei ca. 30 Cent je Kilowattstunde liegen.

Als Nachteil erweist sich, dass eine entsprechende Anlage zunächst eine Investition erfordert. Für gewöhnlich amortisieren sich die Anschaffungskosten jedoch nach ein paar Jahren. Je höher die Strompreise, desto schneller verkürzt sich Amortisationszeit.